Wie wir nachts wunderbar durchschlafen.
Da ich immer wieder gefragt werde wie wir es schaffen, dass Lina nachts durchschläft möchte ich hier unsere Regeln und Rituale erzählen die bei uns beim Durchschlafen helfen. Vieles spielt hierbei eine Rolle, die Zeiten, der Tagesablauf und die Schlafumgebung, ebenso wie eine Decke die für ein angenehmes Schlafklima sorgt.
Die Schlafumgebung
Wer unsere Artikelreihe zur Renovierung des Kinderzimmers verfolgt hat weiß, dass Lina eine Kuschelhöhle hat. Sie hat zwar ein Hochbett, mag aber derzeit oben noch nicht schlafen. Das wird eher tagsüber zum Spielen benutzt.
Im unteren Bereich hat sie sich mit einer Matratze und vielen Kuscheltieren ihr Kuschelreich geschaffen. Mit der Zeit hat es sich bei uns eingespielt, dass Lina abends entscheidet, ob sie in ihrem Zimmer oder bei uns im Bett schläft. Mal so, mal so. Es ist die stressfreiere Lösung für alle, denn so entsteht schon mal kein Streit um den Schlafplatz. Wenn sie in ihrem Zimmer schläft wird sie meist nachts einmal wach und trinkt etwas. Sie ruft deswegen nach uns und manchmal geht sie dann auch mit in unser Bett. Schläft sie gleich abends bei uns entfällt dies und meistens können wir alle durchschlafen. Selbst wenn sie hier einmal nachts wach wird und Durst hat ist der weg kürzer und alle schlafen schneller wieder ein. Für uns ist diese Lösung so okay und für Lina entspannter als wenn wir jeden Abend zwanghaft kämpfen müssten damit sie in ihrem Bett schläft. [clickandtweet handle=““ hashtag=““ related=““ layout=““ position=““]Ich teile lieber mein Bett mit meinem Kind, als mein Kind im Streit in ihr Bett zu schicken.[/clickandtweet] [clickandtweet handle=““ hashtag=““ related=““ layout=““ position=““]Mit Streit schläft man nicht ein und schon gar nicht gut durch.[/clickandtweet]
Feste Zeiten
Ganz wichtig sind bei uns abends feste Zeiten. Beim Mittagsschlaf aber sind wir flexibel, der wird je nach Bedarf und Tagesform gehalten. Meistens ist dieser so gegen elf und zwölf Uhr vormittags und dauert zwei Stunden. Wenn wir unterwegs sind fällt er aber auch mal weg oder wird im Auto gehalten. Wenn er ganz ausfällt merkt man gegen Abend hin allerdings schon, dass was fehlt oder Lina unruhiger ist. Abends halten wir uns dann fest an die Schlafenszeit zwischen halb acht und acht. Dabei spielen Rituale wie ein Buch lesen und das Fertigmachen fürs Bett eine große Rolle. Lina weiß so, dass es nun Zeit fürs Bett ist, kommt von den aufregenden Erlebnissen des Tages runter und geht ohne Streit ins Bett. Ich bleibe bei ihr bis sie eingeschlafen ist. Wenn sie in ihrem Zimmer schläft hören wir zum Abschalten noch eine Traummusik für Kinder, die Lina vorher aussuchen darf.
Warum sind die festen Zeiten so wichtig?
Wenn wir uns nicht an unsere festen Zeiten halten und Lina später ins Bett geht merken wir wie Lina manchmal zwei Tage lang braucht um wieder in ihren Schlafrhythmus zu kommen. Sie ist dann vormittags früher müde und auch insgesamt den ganzen Tag unausgeglichener. Der feste Schlafrhythmus ist somit für Lina ein wichtiger Halt für einen zufriedenen Tag mit ausreichend Power für Spiel und Spaß und eine erholsame Nacht bei der alle durchschlafen zum Verarbeiten vieler Erlebnisse.
Nicht zu warm und nicht zu kalt.
Neben der richtigen Schlafumgebung, die Geborgenheit vermittelt und geregelten Schlafenszeiten spielt bei uns auch eine gute Schlaftemperatur eine wichtige Rolle. Egal wo Lina schläft achten wir immer darauf, dass der Raum nicht zu warm ist. Da Lina beim Schlafen schnell schwitzt wechseln wir meist bereits im Frühjahr auf die kurzärmelige Schlafkleidung. Super ist hier auch eine Decke die atmungsaktiv und temperaturausgleichend ist. Wer weder friert noch schwitzt kann besser durchschlafen.
Ich bin nicht müde.
Eigentlich klappt es mit unseren festen Zeiten ganz gut, dass Lina freiwillig und von selbst ins Bett geht, aber den Satz „ich bin nicht müde“ höre ich hin und wieder auch mal. Meistens kommt es in den Situationen vor wo man merkt, dass das Kind total überdreht ist und der Zeitpunkt für Ruhe und Schlaf schon überschritten ist. Man merkt dann am Verhalten, dass das Kind nicht so ist wie sonst. Quengeln, launisch sein, ja auch Wut und Aggression können auftreten wenn die Kids nicht rechtzeitig benötigte Ruhepausen bekommen. Ein Kind weiß sich dann selbst nicht mehr zu helfen und weiß nicht wie es mit seinen Gefühlen umgehen soll. Es ist die Aufgabe von Erwachsenen diese Situation zu erkennen, das Kind aus der überdrehten Situation herauszunehmen und Ruhe zu ermöglichen. Insbesondere gegen Abend versuchen wir überdrehte Momente zu vermeiden. Für Action hat der Tag vorher genügend Zeit 😉 Lina nimmt das „runter kommen von Hektik und Action“ meist dankbar an und merkt dann von ganz alleine, dass es Zeit für ne Mütze Schlaf ist.
Was passiert im Schlaf?
Im Schlaf werden viele Erlebnisse vom Tag verarbeitet. Das Gehirn bringt nachts eine regelrechte Höchstleistung. Wenn ein Mittagsschlaf gehalten wird hat es das Gehirn deshalb nachts leichter, da das Verarbeiten der Erlebnisse auf zwei Abschnitte aufgeteilt wird und nicht alles auf einmal kommt. Aber das Gehirn ist beim Schlafen nicht nur mit der Verarbeitung der Erlebnisse beschäftigt, es werden auch Wachstumshormone ausgeschüttet. Da diese Wachstumshormone nur während des Schlafens ausgeschüttet werden hat mangelnder Schlaf eine direkte Auswirkung auf das Wachstum und die Entwicklung des Kindes. Es heißt nicht umsonst „schlafen ist gesund“. 🙂
Lina hat nun ihren Mittagsschlaf beendet, wir sind bereit für die zweite Tageshälfte und wünschen Euch noch einen wundervollen Tag. Ich hoffe ich kann vielleicht dem Ein oder Anderen von Euch auch zu einem guten Schlaf mit unseren Tipps verhelfen.