Hammer, Nägel und jede Menge Spaß: Werken mit Kindern
Mit Kindern zu werken ist für mich eine perfekte Mischung aus Abenteuer, Lernen und ganz viel Gemeinsamzeit.
Ja, meist entsteht dabei ein etwas schiefes Kunstwerk fernab von Perfektion, aber genau das macht’s doch so besonders. Beim ersten Werken werden praktische Alltagsskills vermittelt, die nicht nur für Jungs, sondern natürlich auch für Mädchen von großem Wert sind. Sie legen den Grundstein dafür, dass sie später keine Scheu haben, ihre ersten eigenen Möbel zusammenzubauen oder sich möglicherweise sogar einmal für einen handwerklichen Beruf entscheiden. Außerdem werden auch Feinmotorik, Konzentration und Problemlösen ganz nebenbei trainiert, ohne dass jemand „Übung“ dazu sagt. Ich merke immer wieder, wie gut es Kindern tut, wenn sie mit ihren eigenen Händen etwas erschaffen können.
Worauf man beim Werken mit Kindern achten sollte
Natürlich birgt der Umgang mit Hammer, Säge und Co. ein gewisses Gefahrenpotential. Deswegen ist besondere Vorsicht geboten. Schutzhandschuhe, Schutzbrille und eine stabile Unterlage sind das A und O. Und klare Regeln! Der Hammer wird zum Beispiel erst geschwungen, wenn alle Finger weit weg sind. Zudem ist eine sorgfältige Vorbereitung wichtig. Wenn ich vorher sämtliches Material zusammensuche, läuft’s später entspannter. Und niemand rennt hektisch wegen einer fehlenden Schraube durchs Haus. Zudem gilt: Nicht alles muss heute fertig werden. Pausen sind okay. Das nimmt Druck raus und sorgt dafür, dass der Spaß nicht verloren geht.
Eine Idee für das erste Projekt
Ein tolles Projekt für den Anfang ist ein Vogelhäuschen. Es ist einfach genug, um Kinder nicht zu überfordern, und gleichzeitig spannend, weil am Ende echte Vögel zu Besuch kommen. Die Arbeit mit Holz ist meiner Meinung nach besonders schön und einsteigerfreundlich. Man sägt gemeinsam zu, schleift, hämmert und schraubt. Und am Ende wird das Ergebnis natürlich noch schön bunt bemalt. Die Kinder lernen dabei auch, dass Dinge im Garten oder auf dem Balkon nicht einfach ungeschützt bleiben können. Wir haben zum Beispiel erklärt, dass Holz Feuchtigkeit aufnimmt und deshalb geölt oder lackiert werden sollte, damit das Häuschen lange hält. Des Weiteren muss geeignetes Befestigungsmaterial verwendet werden, wie zum Beispiel die Edelstahlschrauben von Lamprecht24. Verzinkte Schrauben können schnell rosten, wenn sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommen. Um den Unterschied zu sehen, kann mit den Kindern ein einfaches Langzeitexperiment durchgeführt werden, bei dem verschiedene Schrauben ein Stück weit in ein übriggebliebenes Stück Holz eingebracht und beschriftet werden. Das Holz wird anschließend draußen deponiert und alle paar Tage mit etwas Wasser angesprüht. Wann zeigt sich bei welcher Schraube erster Rost? Generell halte ich es immer für sinnvoll, Kindern etwas nicht nur zu erklären, sondern selbst beobachten oder ausprobieren zu lassen.
Ein simples Vogelhäuschen ist deshalb ein wunderbares Bauprojekt für Familien und kann viel lehren. Es ist außerdem auch der Start für viele Gespräche über Natur, Jahreszeiten und Tiere im Garten. Und wenn man später sieht, wie der erste Spatz oder die erste Amsel neugierig in das selbstgebaute Vogelhäuschen hineinschaut, sind alle mächtig stolz.