Kamishibai – eine Methode für den Unterricht.

Heute geht es in unserem Artikel um Kamishibai. Ihr fragt Euch nun sicher, genau wie ich „Kamischi..was?“. Kamishibai stammt ursprünglich aus Japan und ist ein interessantes Lernsystem das Abwechslung in den pädagogischen Schulalltag bringt.

Woher kommt Kamishibai?

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts weckten fahrradfahrende Süßigkeitenhändler nicht nur die Naschlust der Kinder, sondern erzählten ihnen auch mit wechselnden Bildern Geschichten. Dafür wurden extra dafür entworfene Bilder in einen Rahmen geschoben, der seitlich mit Stützen versehen war. Es entstand eine Art kleine Bühne und so wurde das Kamishibai, das Erzähltheater geboren. Von Ort zu Ort reisten die Händler mit ihren Süßigkeiten und Geschichten. Mit großer Spannung und Freude warteten die Kinder auf die Händler, die sich mit Klanghölzern ankündigten und die Kinder um sich herum begeisterten.

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Wie kann man Kamishibai einsetzen?

Das bildgestützte Erzählen kann man im Prinzip überall einsetzen. Zu Hause, im Klassenzimmer, auf dem Schulhof oder in der Turnhalle – überall da, wo sich Geschichten erzählen lassen kann das Kamishibai zu Einsatz kommen. Durch die bildliche und spielerische Umsetzung werden die Sprachkompetenz gefördert und verschiedene Themen können gezielt integriert werden.

Das Theater mit dem Flügeltüren kann in den verschiedensten Fächern genutzt werden. Sei es nun in Religion beim Erzählen einer biblischen Geschichte und Erörtern der Gefühle der spielenden Figuren oder in Sachkunde, wenn mit Fotobildkarten die Lebensräume von Tieren untersucht werden. 

Das kleine Theater macht nicht nur Spaß, es fördert auch die kindliche Entwicklung auf vielen Ebenen. Neben der Kreativität, werden Sprachausdruck, Sprachgefühl, Selbstverstrauen und Selbstständigkeit gefördert. 

Einsatz im Unterricht – Tipps

Erzählen will gelernt sein. Alle Kinder sollten einen bequemen Platz haben von wo aus sie gut sehen können. Das Licht sollte passend gewählt sein, damit alle das Erzähltheater gut erkennen können. Wer hinter dem Kamishibai sitzt kann gerne vorher üben wie sich das Erzählen verhält wenn man hinter den Bildern sitzt. Auf der Rückwand lassen sich übrigens auch kleine Notizen anbringen.

Es ist immer klasse, wenn man beim Erzählen die eigene Tonlage der Geschichte anpasst. So kommt Spannung und Emotion in das Erzählte. Auch mitgebrachte Gegenstände oder Ideen der Kinder können in das Stück integriert werden, so dass ein interaktives lebendiges Stück entsteht.