Lebensmittelmotten in der Küche – Was dagegen tun gegen Motten?
Wenn es um Motten geht, denken die meisten wohl zunächst an die Schädlinge im Kleiderschrank, denen man mit Lavendel und anderen duftenden Mitteln zu Leibe rückt.
Doch auch in anderen Wohnbereichen, besonders in der Küche, nistet sich das Ungeziefer gern ein und kann sich dort schnell vermehren und zur Plage werden.
Motten in der Küche – eine kommt selten allein
Oft bemerkt man lange nichts von den kleinen Tieren. Entdeckt man die kleinen Tiere jedoch, ist der Befall oft schon weit fortgeschritten.
Üblich sind dabei drei Mottenarten, die in der Küche ideale Bedingungen zur Fortpflanzung finden.
Dörrobstmotten
Diese recht kleinen Schädlinge mit einer Größe von etwa 13 bis 20 mm ist ein sehr verbreiteter Vorratsschädling. Dabei sind es – wie bei allen Lebensmittelmotten – nicht die erwachsenen Tiere, die für Fraßschäden und Verschmutzungen verantwortlich sind – sondern die Raupen.
Diese schlüpfen aus bis zu 300 Eiern, ernähren sich im Larvenstadium bevorzugt von zucker- und mehlhaltigen Speisen wie Schokolade, Kakao, Nudeln, Dörrobst aber auch Nüsse, Kaffee, Gewürze, Schokolade und sonstige Getreideprodukte.
Der Befall wird oft durch Sichtung der Larven oder durch die groß angelegten Gespinste deutlich, die sich in Lebensmittelverpackungen zeigen.
Mehlmotten
Die größeren Vertreter der Lebensmittelmotten werden bis zu 25 mm groß und haben eine blasse Färbung. Die Raupen dieser Motte sind an ihrer hellen, meist weißen Färbung mit deutlich dunklem Kopf zu erkennen.
Wie der Name bereits vermuten lässt, ernährt sich die Brut dieses Schädlings vor allem von Mehl und benötigt keine andere Nahrungsquelle. Jedoch befallen sie gern auch sämtliche andere Quellen, in denen Getreide und Mehle vorkommen sowie andere pflanzliche Substanzen wie Trockenobst und -Gemüse.
Dabei sind die Schädlinge nicht durch dünne Verpackungen abzuhalten. Sie sind in der Lage dünnes Material durchzubeißen. Locker sitzende Deckel mit Gewinde sind ebenfalls ein leicht zu überwindendes Hindernis.
Mehlzünsler
Diese Motten erreichen ein Maß von bis zu 30 mm und zeichnen sich durch eine meist dunkelbraune Färbung aus.
Die Population vermehrt sich auch hier rasant mit einer Eiablage von bis zu 500 Eiern pro Weibchen, die als kleine Haufen in Nähe der Nahrungsquelle für die Larven sichtbar werden.
Gespinste in Nahrungsmitteln wie Körnern und Getreideflocken mit verklebten Nahrungsteilen sind deutlicher Hinweis auf den Befall.
Lebensmittelmotten – Was kann man tun?
Entdeckt man in seiner Küche Lebensmittelmotten heißt es zunächst vor allem: Ausmisten der Vorräte. Dabei muss eine gründliche Sichtung erfolgen und jeglicher Verdacht des Befalls beseitigt werden. Ratsam ist es, jegliche Vorräte zu vernichten, die als Nahrungsquellen für die Schädlinge bekannt sind, da auch dünnes Verpackungsmaterial keine Barriere darstellt.
Sind die Nahrungsquellen beseitigt, sollte der Schrank, der für die Lagerung der Lebensmittel dient, gründlich ausgewaschen werden. Eine Reinigung mit Essig ist hier zu empfehlen. Dabei sollten vor allem Ecken, Kanten und schmale Zwischenräume gründlich gereinigt werden, da diese bevorzugte Orte für Eiablage und späteres Verpuppen darstellen.
Schädlingsbekämpfung mit natürlichen Feinden – Schlupfwespen
Selbst nach gründlicher Reinigung kann nicht garantiert werden, dass der Bestand an Lebensmittelmotten komplett dezimiert werden konnte. Hier empfiehlt es sich, Schlupfwespen als natürliche Feinde zu nutzen. Denn diese ungefährliche Insektenart ernährt legt ihre eigenen Eier in den Eiern der Motte ab. So können keine Motten mehr schlüpfen und die Vorräte sind geschützt.
Das winzige Insekt selbst bietet dem Menschen als Anwender gegen Motten – sowohl im Lebensmittel- als auch im Kleidungsbereich. Den Schlupfwespen selbst sind mit einer Größe von höchstens 0,4 mm kaum bis gar nicht erkennbar. Sie fliegen nicht wild durch die Wohnung, stechen nicht und verursachen keinerlei Geräusche. So leben sie mehrere Tage im Schrank, unterbinden zuverlässig die Vermehrung und somit Einnistung der Lebensmittelmotten und sorgen selbst dabei für keinerlei Schäden.
Vorsicht ist besser als Nachsicht – Wie sich Lebensmittelmotten vermeiden lassen
Das Einschleppen von Lebensmittelmotten, egal welcher Gattung, ist schwierig und kaum vermeidbar. So kann sich bereits in einem frisch gekauften Tee oder einer Packung Müsli eine Brutstätte befinden. Zudem gelangen die dämmerungs- und nachtaktiven Schmetterlinge besonders in den Sommermonaten durch geöffnete Fenster leicht in Haus und Wohnung.
Gegen Eindringen helfen so also Insektengitter und ähnliche Vorrichtungen nur bedingt bis gar nicht.
Um Befall zu vermeiden können sicher verschließbare Aufbewahrungssysteme für Lebensmittel helfen. Dosen mit luftdichtem Deckel und Schnappverschlüssen sind sichere Barrieren und schützen Lebensmittelvorräte vor den kleinen Eindringlingen.
Keinesfalls solltet ihr Lebensmittel, die nachweislich als ideale Futterquellen für die Mottenlarven anzusehen sind – also Dörrobst, Getreide und Getreideprodukte, Mehle, Süßwaren und ähnliche in angebrochenen, undichten Verpackungen lassen.
Idealerweise werden die Vorräte zudem möglichst kühl und trocken gelagert, was die Vermehrung der Motten eindämmt, wenn auch nicht gänzlich unterbindet.