Was ist Nitrosativer Stress und was bewirkt dieser?

Im heutigen Artikel geht es um das Thema Stress, genauer gesagt um Nitrosativen Stress.Nitrosativer Stress oder auch Nitrostress genannt ist eine spezielle Form des oxidativen Stresses, allerdings wird der Organismus hier nicht durch Sauerstoff-Radikale, sondern durch Stickstoffmonoxid-Radikale (NO) belastet. NO ist ein äußerst kleines Molekül, wobei man insgesamt vier unterschiedliche Formen unterscheiden kann:

  • Neuronales NO: wirkt als Neurotransmitter und leitet Impulse weiter
  • Endotheliales NO: Ist an der Erweiterung der Gefäße beteiligt und trägt dazu bei, dass unser Blutdruck gesenkt und die Gefäße besser durchblutet werden
  • Mitochondriales NO: Hat die Aufgabe, unseren mitochondrialen Stoffwechsel zu regulieren
  • Induzierbares NO: Dient zur Eliminierung bzw. Abwehr von Bakterien

Aufgrund der Überlastung mit NO-Radikalen bildet der Körper gefährliche Folgeprodukte. Welche wiederum die DNA, Membranen oder Zellen schädigen können, wodurch eine Reihe von Symptomen und Krankheiten auftreten. Als Gegenspieler des Stickstoffmonoxid-Radikals gilt Vitamin B12, mit welchem man Nitrosativen Stress auch bekämpfen kann. Normalerweise ist Stickstoffmonoxid ein wichtiger Stoff, der den Blutdruck senkt, die Gefäße entspannt und Teil der Immunabwehr ist. Ein Überangebot an NO-Radikalen kann das körperliche System allerdings aus dem Gleichgewicht bringen.

Stress

Unterschiedliche Stressoren

Eine vermehrte Stickoxid-Bildung kann verschiedene Ursachen haben. So können beispielsweise Fremdstoffe wie Medikamente, Schwermetalle oder Chemikalien bzw. Nikotin zu einer stärkeren NO-Bildung führen. Darüber hinaus können toxische Substanzen Proteine schädigen, wodurch es zu einer Aktivierung der NO-Synthase kommt. Des Weiteren wird ein NO-Überschuss auch durch Lebensmittelzusätze, Stickstoffdünger, Trockenmilch oder Konservierungsstoffe begünstigt. Laut Kuklinski kann auch eine HWS-Instabilität eine wesentliche Rolle spielen. Vor allem unsere ersten zwei Halswirbel sind sehr sensibel, da hier Hirnnerven sowie vegetative Nerven verlaufen. Diese Halswirbel können aufgrund verschiedenster Traumatisierungen geschädigt sein, wodurch Fehlinformationen an das Nervensystem gesendet werden.

Nitrosativer Stress und seine Folgen

NO-Radikale haben die Fähigkeit, biologische Membrane zu durchdringen, wobei sie nicht an Rezeptoren andocken, sondern sich direkt an unterschiedliche Enzyme binden. Dadurch ist deren Funktion gehemmt. Darüber hinaus können sie auch die Membranpotenziale von Zellorganellen bzw. Zellen verändern, wodurch es zur Öffnung von Membrankanälen kommt. Die Zellchemie verändert sich dadurch drastisch. Dies hat natürlich Auswirkungen auf den Zellstoffwechsel. Durch die Überlastung mit NO-Radikalen wird das so genannte Peroxinitrit vermehrt gebildet, dadurch kommt es zur Hemmung von weiteren Enzymen und zur Zellschädigung. Des Weiteren werden die essentiellen Aminosäuren Tyrosin und Tryptophan unwirksam gemacht. Diese sind jedoch wichtig für die Synthese von Hormonen und Neurotransmittern wie Melatonin, Serotonin, Melanin, Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin und Tyrosin.

Stress

Dopamin und Serotonin werden auch als Glückshormone bezeichnet und beeinflussen die psychische Stabilität und die Stimmung. Melatonin und Serotonin sind wichtig für den Schlaf-Wach-Rhythmus. Außerdem beeinflussen die Botenstoffe das zentrale Nervensystem sowie den Blutdruck. Nitrosativer Stress kann zudem auch die Mitochondrien beeinflussen, die über eigenes Erbgut verfügen. Bei einer Belastung über einen längeren Zeitraum können daher einige Enzymfunktionen bzw. das mitochondriale Erbgut geschädigt werden.

Nitrosativer Stress und chronische Erkrankungen

Aufgrund der biochemischen Prozesse, welche infolge des NO-Stresses auftreten, können zahlreiche Erkrankungen chemisch erklärt werden. Dazu zählen:

  • Chronische Schlafstörungen
  • Chronische Depression und Angst
  • Wiederkehrende Infekte
  • Allergien
  • Atherosklerose
  • Schuppenflechte
  • Einige Morbus Parkinson-Formen
  • Reizdarmsyndrom
  • Post-Traumatische-Stresserkrankung
  • Multiple chemische Sensitivität
  • Rheumatoide Arthritis
  • Multiple Sklerose
  • Fibromylagie
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom

Eine Diagnose erfolgt durch die Bestimmung von Methylmalonsäure, Nitrotyrosin, Nitrophenylessigsäure bzw. Citrullin im Labor. Bei sension.eu können Sie beispielsweise ihre Probe hinschicken und erhalten zeitnah ein Ergebnis.

NO-Stress und Vitamin B12

In vielen Fällen zeigt Vitamin B12 eine sehr gute Wirkung, da das Vitamin der natürliche Gegenspieler der Stickstoffmonoxid-Radikale ist und NO deaktivieren kann. Darüber hinaus ist Vitamin B12 auch in der Lage, überschüssige NO-Radikale zu binden bzw. zu neutralisieren. Nitrosativer Stress kann daher auch die Folge eines Vitamin B12-Mangels sein. Das Vitamin wird deshalb in diesem Fall deutlich höher dosiert, wobei auch häufig mit Injektionen gearbeitet wird.