Wie erkenne ich, ob mein Kind Keuchhusten hat?

Keuchhusten, auch unter dem Namen Pertussis bekannt, ist eine ernstzunehmende bakterielle Infektion, von der leider häufig auch Kinder betroffen sind und die in der Regel in drei Phasen verläuft. Der Husten ist dabei so spezifisch, dass ihr relativ schnell erkennen könnt, ob es sich um normalen Erkältungshusten oder tatsächlich um Keuchhusten handelt. Hier erfahrt ihr deshalb, wie die Krankheit verläuft, wann sie gefährlich wird, und vor allem, wie man den Hustenreiz lindern kann.

Keuchhusten

Langwierige Erkrankung

Keuchhusten ist hoch ansteckend und kann sich über Wochen oder sogar Monate hinziehen. Den plötzlichen krampfartigen Hustenanfällen folgt heftiges, keuchendes Einatmen, was den Körper natürlich extrem belastet. Daher solltet ihr darauf achten, dass euer Kind sich schont und möglichst wenig bewegt. Nachts ist der Husten in der Regel stärker und kann zudem von Fieber und sogar Erbrechen begleitet werden. Richtig gefährlich wird die Krankheit bei Säuglingen unter sechs Monaten. Das besonders da sie statt des typischen Hustens Erstickungsanfälle auslöst, die sogar bis zum Tod führen können. Wer sich während der Schwangerschaft impfen lässt, kann die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung in den ersten zwei Lebensmonaten des Babys jedoch um bis zu 90% senken.

Verlauf in drei Phasen

Keuchhusten verläuft bei Kindern nach einem bestimmten Muster. Etwa ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung treten erkältungsähnliche Symptome wie Schnupfen, leichter Husten und mäßiges Fieber auf. Das ist die sogenannte Erkältungsphase. Anschließend folgen vier bis sechs Wochen lang die beschriebenen Hustenanfälle, die bis zu mehreren Minuten andauern können. Die letzte Phase – die Erholungsphase – kann sich bis zu zehn Wochen hinziehen. Der Husten klingt langsam ab, dennoch solltet ihr weiterhin darauf achten, Trigger wie Zigarettenrauch, körperliche Überanstrengung oder kalte Luft zu vermeiden.

Weil die Hustenanfälle so schwer sind, geht Keuchhusten leider manchmal mit zusätzlichen Nebenerkrankungen wie Mittelohrentzündung oder Lungenentzündungen einher. Teilweise kann es aufgrund des Hustens sogar zu Leisten- oder Rippenbrüchen und starken Einblutungen der Augenbindehaut kommen.

Keuchhusten

Behandlung von Keuchhusten

Bei Verdacht auf Keuchhusten wird der Arzt einen Abstrich aus der Nase nehmen, der das Bakterium zuverlässig nachweist. Zur Behandlung werden in der Regel Antibiotika verschrieben. Diese schwächen den Verlauf jedoch nur bedingt ab und dienen vorwiegend dazu, die Ansteckungsfähigkeit einzudämmen. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, muss euer Kind leider da durch. Der einzige Weg, wie man den Hustenreiz lindern kann, ist eine Kombination aus viel Bettruhe, noch mehr Flüssigkeit und kühler und feuchter Raumluft. Auch warme Brustwickel mit Zitronensaft oder gekochten Kartoffeln können helfen, die anstrengenden Hustenanfälle etwas abzumildern.

Mit einer konsequenten Durchimpfung der Bevölkerung wird seit Jahren versucht, den Keuchhusten auszumerzen – leider bisher vergeblich. Dennoch sind Impfungen der beste Schutz vor dieser anstrengenden Erkrankung. Besonders Schwangeren und ist Frauen im gebärfähigen Alter unbedingt ans Herz zu legen, da Keuchhusten gerade bei Säuglingen zu schweren Komplikationen bis hin zum Tod führen kann.