Autokindersitz kaufen – so findet Ihr den der zu Euch passt

Immer wieder gibt es Eltern die sich schwer tun, wenn sie einen Autokindersitz kaufen wollen. Ich möchte Euch deshalb heute ein paar Tipps geben wie die Auswahl für den richtigen Autokindersitz leichter fällt.

Welche Größen/Klassen gibt es?

Die Kindersitzklassen sind eingeteilt in 

0 (bis 10 kg)

0+ (bis 13 kg)

I (9 bis 18 kg)

II (15 bis 25 kg)

III (22 bis 36 kg)

Bei diesen Klassen ist das Gewicht und nicht das Alter oder die Körpergröße entscheidend. Die Gruppen 0 und 0+ sind Babyschalen und werden rückwärtsgerichtet eingebaut. Schön ist hierbei, wenn man eine Basis benutzt die mit dem Auto fest verankert wird (beispielsweise über isofix) und die Babyschale einfach mit dieser verbinden kann. Die Klasse I benutzt wie die Babyschalen auch einen Hosenträgergurt bzw. bei manchen Herstellern auch einen Fangkörper. Viele Hersteller bieten für diese Klasse auch Sitze an die rückwärtsgerichtet eingebaut oder sogar gedreht werden können. Diese sogenannten Reboarder verbessern nochmals die Sicherheit, da die Crashbelastung auf den Körper des Kindes, insbesondere bei Frontalkollisionen geringer ist. Gruppe II und III sind im Kleinkinderbereich Sitzerhöhungen, welche im Optimalfall mit Rücken und Kopfstützen versehen sind.

Kinderautositz kaufen
Bildquelle: autokindersitze.org

Die neue i-Size-Norm und Isofix

Nach der neuen i-Size-Norm, welche es aktuell zusätzlich zur vorhanden Klassenregelung gibt, wird der Kindersitz nicht mehr nach dem Gewicht des Kindes gewählt, sondern nach der Körpergröße. Die Einteilung welcher Sitz für welche Körpergröße passt wird vom Hersteller selbst vorgenommen. Bei einem Sitz nach i-Size-Norm müssen Kinder bis 15 Monate gegen die Fahrtrichtung transportiert werden. 

Beim Isofixsystem handelt es sich um ein Hakensystem mit dem der Kindersitz an den Isofixstangen des Autos befestigt wird. Der Einbau ist somit einfacher, als die Befestigung mit dem Dreipunkt-Gurt. Außerdem ist diese Art der Befestigung auch sicherer.

Sowohl bei Isofix, als auch bei i-Size empfiehlt es sich zu schauen ob der Sitz und die Befestigungsart für das entsprechende Auto passen und zugelassen sind. Die Infos hierfür bekommt man bei den Herstellern der Kindersitze.

Was schreibt der Gesetzgeber vor?

Vom Gesetz her müssen Kinder bis zu einer Körpergröße von 150 cm mit entsprechend geeigneten Kindersitzen gesichert werden. Es muss hierbei immer darauf geachtet werden, dass der Dreipunkt-Sicherheitsgurt am Körper des Kindes so verläuft wie bei einem Erwachsenen. Auch Sitzerhöhungen müssen unbedingt Gurthaken aufweisen, da ein hochrutschender Gurt sonst schwere Verletzungen in der Bauchregion verursachen kann. Hat ein Kind die Größe von 150 cm erreicht und der Gurt verläuft richtig am Körper, braucht auch ein Kind unter 12 Jahren keinen speziellen Sitz mehr. Auf den richtigen Gurtverlauf ist aber unbedingt zu achten. Lieber ein bisschen länger mit Sitz, als zu früh ohne. Der Gesetzgeber verlangt seit April 2008 außerdem, das keine alten Kindersitze, die die Prüfnorm ECE R 44/03 oder ECE R 44/04 nicht haben, nicht mehr verwendet werden dürfen. Man sollte deshalb prüfen, das der Sitz die aktuellen Normen erfüllt, dies erkennt man am Prüfsiegel am Kindersitz. Die Prüfnummer, zu finden unter einem E in einem Kreis sollte mit 03… oder besser noch mit 04… anfangen. Besonders wer gebraucht einen Autokindersitz kaufen will sollte hierauf achten.

Vor dem Kauf

Es empfiehlt sich vor dem Kauf einige Testberichte zu lesen. Hierbei ist es empfehlenswert sowohl Testberichte von Automobilclubs, als auch Berichte von Eltern oder anderen Testportalen zu lesen. Häufig sind die Ergebnisse nicht hunderprozentig gleich, ergänzen sich aber wunderbar.

Wenn man einen Kindersitz in die nähere Auswahl geschlossen hat sollte man unbedingt das Kind probesitzen lassen. Auch wenn man vor hat den Sitz (aufgrund des oft billigeren Preises) online zu kaufen macht es Sinn mit dem Kind in einen Markt zu fahren, wo das Kind sich einmal in den Autositz setzen kann. So kann man zum Einen sehen, ob der Sitz sich gut an die Größe des Kindes anpassen lässt und zum Anderen auch sehen, ob das Kind bequem sitzt. Nicht immer ist das was auf einem Bild bequem aussieht auch wirklich für das Kind angenehm. Außerdem kann man den Sitz eventuell bei dieser Gelegenheit auch einmal zur Probe im Auto einbauen, um zu sehen wie der Sitz zum Auto passt und wie die Platzverhältnisse zu den übrigen Sitzen sind.

Ich hoffe ich konnte Euch mit meinen Ratschlägen ein wenig weiter helfen.

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